Kometen bestehen aus einer Mischung von Eis, Staub und Gestein. Sie stammen aus den äußersten Regionen unseres Sonnensystems und folgen oft lang gestreckten, elliptischen Bahnen um die Sonne. Beim Nähern an die Sonne entwickeln sie eine leuchtende Koma (eine Gas- und Staubhülle) und oft einen spektakulären Schweif, wodurch sie zu beeindruckenden Erscheinungen am Nachthimmel werden.
Während sie oft als „schmutzige Schneebälle“ bezeichnet werden, sind sie in Wahrheit dynamische, sich ständig verändernde Gebilde mit einer einzigartigen Rolle in der Geschichte unseres Planeten.
1. Aufbau eines Kometen
Ein Komet besteht aus mehreren charakteristischen Komponenten:
a) Der Kern
Der Kern ist das feste Zentrum des Kometen und besteht aus einer Mischung aus Wasser-, Kohlendioxid-, Methan- und Ammoniakeis sowie Staub und Gestein.
Seine Größe variiert von wenigen hundert Metern bis zu mehreren Kilometern.
Aufgrund der niedrigen Temperaturen in den äußeren Bereichen des Sonnensystems bleibt das Eis im Kern gefroren.
b) Die Koma
Wenn der Komet sich der Sonne nähert, beginnt das Eis in seinem Kern zu sublimieren, d. h. es geht direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über.
Dadurch bildet sich eine riesige, nebelartige Hülle um den Kern, die als Koma bezeichnet wird.
Die Koma kann mehrere Hunderttausend Kilometer groß werden und reflektiert das Sonnenlicht oder leuchtet durch fluoreszierende Prozesse.
c) Der Schweif
Kometen haben oft zwei verschiedene Schweife:
Der Plasmaschweif (Ionenschweif):
Besteht aus elektrisch geladenen Gaspartikeln (Ionen), die vom Sonnenwind beeinflusst werden.
Zeigt immer direkt von der Sonne weg.
Oft bläulich aufgrund ionisierten Kohlenmonoxids (CO⁺).
Der Staubschweif:
Besteht aus kleinen Staubpartikeln, die vom verdampfenden Eis mitgerissen werden.
Bildet oft eine gekrümmte Bahn, da die Partikel einer Kombination aus Sonnenwind und Eigenbewegung folgen.
Erscheint gelblich oder weiß, da er Sonnenlicht reflektiert.
2. Herkunft von Kometen
Kometen stammen aus zwei Hauptregionen unseres Sonnensystems:
a) Der Kuipergürtel
Eine scheibenförmige Region jenseits der Neptunbahn (30–50 AE* von der Sonne entfernt).
Enthält viele kurzperiodische Kometen (Umlaufzeit < 200 Jahre).
Pluto, Eris und andere Zwergplaneten befinden sich ebenfalls in dieser Region.
b) Die Oortsche Wolke
Eine riesige, kugelförmige Wolke aus eisigen Objekten, die das Sonnensystem in einer Entfernung von etwa 2.000 bis 100.000 AE umgibt.
Quelle der langperiodischen Kometen (Umlaufzeiten von Tausenden bis Millionen Jahren).
Man nimmt an, dass die Oortsche Wolke aus Überresten der frühen Entstehung des Sonnensystems besteht.
(*AE = Astronomische Einheit, 1 AE = durchschnittliche Entfernung Erde-Sonne = ca. 150 Millionen km)
3. Die Bahn eines Kometen
Kometen bewegen sich auf stark elliptischen Bahnen um die Sonne. Je nach ihrer Herkunft unterscheiden sich ihre Umlaufzeiten:
Kurzperiodische Kometen (z. B. Halley’scher Komet) kehren alle paar Jahrzehnte wieder.
Langperiodische Kometen (z. B. Komet Hale-Bopp) benötigen Tausende Jahre für eine Umrundung der Sonne.
Wenn ein Komet sich der Sonne nähert, werden durch die zunehmende Wärme Eis und gefrorene Gase freigesetzt, wodurch sich die Koma und der Schweif bilden. Entfernt er sich wieder, gefrieren diese Bestandteile erneut, und der Komet wird unsichtbar.
4. Bekannte Kometen
a) Halley’scher Komet
Der berühmteste Komet, der etwa alle 76 Jahre erscheint.
Kometen spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte der Erde und des Lebens:
Wasserlieferanten: Einige Wissenschaftler vermuten, dass Kometen einen Teil des Wassers auf die Erde brachten.
Meteoriteneinschläge: In seltenen Fällen kann ein Komet oder ein Bruchstück davon die Erde treffen und bedeutende Auswirkungen haben (z. B. das Aussterben der Dinosaurier durch einen Asteroideneinschlag vor 66 Millionen Jahren).
Mythen & Omen: In der Vergangenheit wurden Kometen oft als Vorboten von Katastrophen angesehen.